1. Tag, Sonntag: Anreise, Carwitz, Stargard und Klink

Am Morgen starten Sie im komfortablen Reisebus Ihre Fahrt, bei der Redakteurin Dorothee Nolte Sie mit einer ersten Lesung auf den Schriftsteller des heutigen Tages einstimmt: Hans Fallada, Autor von Werken wie „Kleiner Mann, was nun?“ und „Jeder stirbt für sich allein“. Er lebte zwischen 1933 und 1944 in dem idyllischen Dorf Carwitz in der Feldberger Seenlandschaft. Hier befindet sich heute das Hans-Fallada-Museum. Bei einer Führung durch das Museum treten Sie ein in die Welt von Hans Fallada, der hier zahlreiche seiner Werke schrieb. Werfen Sie einen Blick in sein Arbeitszimmer, das mit dem originalen Mobiliar rekonstruiert wurde. Auch die Veranda, das Esszimmer – beide in authentischer Ausstattung – sowie die Küche laden dazu ein, in Falladas Alltag einzutauchen. Im Themenraum „Hans Fallada. Leben und Werk“, der im ehemaligen Schlafzimmer eingerichtet ist, entdecken Sie die Vielschichtigkeit und das umfangreiche Schaffen des Autors und erfahren mehr über seine bewegte und oft widersprüchliche Biografie. Im früheren Kinderzimmer seiner Tochter Lore begegnen Sie dem Kinderbuchautor Fallada. Seine Zeit in Carwitz prägte Fallada tief, die Ruhe und Abgeschiedenheit der Natur boten ihm einen Rückzugsort. Anschließend geht es weiter zur Burg Stargard, einer der bedeutendsten mittelalterlichen Burgen in Norddeutschland und die älteste erhaltene Höhenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Sie thront majestätisch auf einem Hügel über der Stadt Stargard und bietet nicht nur einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Wehrarchitektur, sondern auch eine wunderbare Aussicht auf die umliegende Landschaft. Nach einer kleinen Mittagspause, in der Sie die Möglichkeit zu einem Imbiss haben, werden Sie zu einer Führung durch die Burg erwartet. Erfahren Sie mehr über die Geschichte, Architektur und Verteidigung der Burg Stargard, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht, und lauschen Sie den spannenden Erzählungen aus dem Alltag und den Traditionen der mittelalterlichen Gesellschaft. Weiter geht die Fahrt vorbei an Neubrandenburg mit seiner beeindruckenden Stadtmauer und den dazugehörigen mittelalterlichen Türmen, Toren und grünen Wallanlagen. Am späten Nachmittag erreichen Sie dann Ihr Hotel, Seehotel Schloss Klink direkt an der Müritz. Nach dem Check-in und Zimmerbezug erfahren Sie bei einem Glas Sekt mehr über die Geschichte des Hauses. Anschließend nehmen Sie im Hotelrestaurant ein gemeinsames Abendessen ein und lassen den ersten Reisetag gesellig ausklingen.

2. Tag, Montag: Basedow, Liepen und Waren

Nach dem Frühstück wandeln Sie auf den Spuren der gräflichen Familie von Hahn, zu der auch Ida Gräfin Hahn-Hahn gehört, Orientreisende und im 19. Jahrhundert eine der meistgelesenen deutschen Autorinnen. Im kleinen Ort Basedow, der seit 1985 unter Denkmalschutz steht, begrüßt Sie Ihre örtliche Gästeführerin, die Ihnen mehr zur Dorf- und Schlossbaugeschichte, über die Familie Hahn und die gegenwärtige Situation erzählt. Sie spazieren auf der Allee durch das Dorf zum Schloss, dem Stammsitz der Adelsfamilie Hahn, und durchstreifen den Schlosspark. Anschließend fahren Sie zur Wasserburg Liepen, die, umgeben von einem kleinen malerischen Park, in einen Burggraben eingebettet liegt. Nach einer wechselvollen Geschichte befindet sich die Burg seit 2015 wieder im Besitz der Familie Hahn, die dort u.a. die Hahnsche Gutsmanufaktur eingerichtet hat und auch privat dort lebt. Sie werden durch Gräfin Hahn persönlich begrüßt, die Sie nach einer kurzen Führung über die Insel mit in den Gewölbekeller nimmt. Hier erzählt Gräfin Hahn über die Historie Ihrer Vorfahren und plaudert aus dem Nähkästchen über das heutige Leben auf der Wasserburg Liepen und die Manufaktur. Sie verkosten natürlich auch die Alte Pomeranze, ein pommerscher Bitterlikör, der auf die jahrhundertealte Vorliebe für Pomeranzen der Familie Hahn zurückgeht, die die empfindlichen Früchte über Generationen in der Orangerie des Schlosses Basedow züchtete. Ein kleiner Mittagsimbiss rundet den Aufenthalt auf Liepen ab. Anschließend fahren Sie in das Heilbad Waren (Müritz), das am Nordufer der Müritz, Deutschlands größtem Binnensee mit einer Wasserfläche von 117 Quadratkilometern, liegt. Waren hat als Erholungsort bereits eine lange Tradition, auch Theodor Fontane verbrachte 1896 hier einige Zeit und schwärmte von der guten Luft, die je nach Windrichtung von einer Seebrise oder Tannenduft geprägt war. Waren ist aber nicht nur das Tor zum Müritz-Nationalpark, einem der größten Nationalparks Deutschlands, sondern besticht auch mit einer historischen Altstadt, die mit ihren gepflasterten Straßen und gut erhaltenen Fachwerkhäusern ihren Charme bewahrt hat. Hier haben Sie Zeit zur freien Verfügung, um das gemütliche Städtchen auf eigene Faust zu entdecken. Kleine Geschäfte, Boutiquen, Cafés und Restaurants laden zum Einkaufen, Verweilen und Genießen ein, und am Hafen können Sie den ein- und ausfahrenden Schiffen zusehen. Sehr interessant ist auch der Besuch des Müritzeums, eine spannende Kombination aus naturhistorischem Museum und interaktivem Naturerlebniszentrum. Um 16.30 Uhr werden Sie dann zu einer einstündigen Schifffahrt ablegen, um die Müritz und einige ihrer zahlreichen kleinen Buchten und Nebenflüsse vom Wasser aus zu erkunden. Zurück in Waren werden Sie dann in einem Restaurant am Hafen zum Abendessen erwartet. Genießen Sie den Blick auf das Wasser und die gemütliche Atmosphäre, bevor es zurück zu Ihrem Hotel geht.

3. Tag, Dienstag: Stavenhagen, Ivenacker Eichen und Kummerow

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren Sie zunächst in die Reuterstadt Stavenhagen. Ihren Beinamen verdankt die Stadt ihrem berühmten Sohn Fritz Reuter, einem bedeutenden Schriftsteller niederdeutscher Sprache, der hier im Jahr 1810 geboren wurde. Bei einer Führung im Fritz-Reuter-Literaturmuseum erfahren Sie mehr zu Leben, Werk und Wirken von Fritz Reuter. Die Ausstellung zeigt die Lebensstationen Reuters, angefangen bei seiner Geburt und Kindheit in Stavenhagen, über seine Studienzeit und Inhaftierung wegen seiner Teilnahme an politischen Studentenbewegungen, bis hin zu seiner Zeit als Schriftsteller. Auch Reuters bekannteste Werke, wie „Ut de Franzosentid“ oder „Ut mine Stromtid“, werden in der Ausstellung vorgestellt. Man erfährt mehr über die Inhalte seiner Romane, die vor allem das ländliche Leben in Mecklenburg beschreiben, sowie seine humorvolle und volksnahe Art, die Geschichten in plattdeutscher Sprache zu erzählen. Ein Teil der Ausstellung widmet sich auch der niederdeutschen Sprache, die Fritz Reuter meisterhaft in seinen literarischen Werken verwendete. Nach einer kurzen Pause, in der Sie sich noch etwas umschauen können, werden Sie zu einem Stadtrundgang mit einem Mitarbeiter des Museums auf den Spuren von Fritz Reuter erwartet. Sie sehen das Schloss, das Rathaus, die Kirche, die Synagoge sowie zahlreiche Häuser, die mit dem Werk von Fritz Reuter verbunden sind. Ihr Stadtführer vermittelt dabei interessante Informationen über diese Orte, ihre Bedeutung für Fritz Reuter und die Stadtgeschichte. Anschließend geht es – nur einen Katzensprung entfernt – nach Ivenack. Dort stehen die Ivenacker Eichen, teils über 1000 Jahre alte Eichen, die zu den ältesten und mächtigsten Eichen in Europa zählen und ein einzigartiges Naturdenkmal sind. Hier haben Sie etwas Zeit zur freien Verfügung. Genießen Sie einen kleinen Spaziergang oder nehmen Sie einen kleinen Imbiss ein. Im Waldcafé gibt es Kaffee und Kuchen und direkt daneben Wildprodukte wie Wildbratwurst, Wildburger oder Wildsoljanka. Wer mag, kann auch den Baumkronenpfad besuchen. Er führt in luftige Höhen und bietet einen einzigartigen Blick über den Wald und die Baumkronen. Anschließend geht es weiter nach Kummerow. Begleiten Sie Ihre Gästeführerin, die Sie bereits durch Basedow geführt hat, auf eine historische Führung um die Schloss- und Parkanlage des Schlosses Kummerow! Schloss Kummerow war eines unter mehreren Häusern, von denen aus das alte Adelsgeschlecht Maltzahn über Jahrhunderte bis zur Weimarer Republik das Geschick der Menschen in Mecklenburg und Pommern mitbestimmte. Sie hören interessante Anekdoten zum Schicksal der Familie von Maltzahn und erfahren mehr über die Geschichte des Schlosses seit der Fertigstellung im Jahre 1730 bis zur Übernahme des Anwesens durch den heutigen Eigentümer, der dem Schloss mit einer öffentlich zugänglichen Fotografischen Sammlung neues Leben einhaucht. Zum Abendessen werden Sie wieder im Hotel erwartet.

4. Tag, Mittwoch: Schwerin und Ulrichshusen

Nach dem Frühstück geht es nach Schwerin, in die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, deren Residenzensemble gerade erst zum Weltkulturerbe der Unesco erklärt wurde. Das markanteste Wahrzeichen der alten Residenzstadt ist das Schweriner Schloss, das wie ein Märchenschloss majestätisch auf einer Insel im Schweriner See thront und ein unvergleichliches Fotomotiv bietet. Früher residierten hier die Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin zwischen Plüsch und Prunk, heute beherbergt es ein Museum und den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Mit einem lokalen Gästeführer begeben Sie sich zunächst auf einen Altstadtrundgang durch den Stadtkern Schwerins und lassen sich einige der schönsten Orte der Landeshauptstadt zeigen. Dazu gehören der Schweriner Dom im Herzen der Altstadt, ein imposantes Meisterwerk der Backsteingotik und ältestes Bauwerk der Stadt Schwerin, und der prächtige Marktplatz mit dem historischen Rathaus. Zur Mittagszeit haben Sie dann Zeit zur freien Verfügung, um in den zahlreichen Cafés und Restaurants einen kleinen Imbiss einzunehmen und die beeindruckenden Ausblicke auf das Schweriner Schloss und die umliegende Landschaft zu genießen. Anschließend wartet ein weiteres Highlight auf Sie: eine Führung durch die prachtvollen Wohn- und Festräume des Schlosses, mit ihren kostbaren Gemälden, kunstvollen Intarsienfußböden und stilvollen Möbeln aus herzoglichen Zeiten. Auf dem Rückweg zum Hotel halten Sie in Ulrichshusen, einem malerischen Gut und Schloss. Im Restaurant “Am Burggraben”, direkt gegenüber vom Schloss, nehmen Sie Ihr Abendessen ein.

5. Tag, Donnerstag: Dobbertin, Mirow und Heimreise

Nach dem Frühstück und Check-out geht es nach Dobbertin, wo Sie zu einer Führung durch das denkmalgeschützte Kloster erwartet werden, das idyllisch am Ufer des Dobbertiner Sees liegt und durch seine beeindruckende Mischung aus mittelalterlicher und klassizistischer Architektur besticht. Während der Führung erfahren Sie alles über die 800-jährige Geschichte des Klosters, von der Gründung im Jahr 1220 als Benediktinerinnenkloster, über die Nutzung als Damenstift für adlige Frauen nach der Reformation bis zu seiner heutigen Nutzung als Wohnheim für Menschen mit Behinderungen. Eine besondere Verbindung zu Dobbertin hatte auch Theodor Fontane, einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. So beschreibt er in seinem Werk „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ die Gegend um Dobbertin und das Kloster und besuchte hier seine Vertraute und Freundin, die Stiftsdame Mathilde von Rohr. Anschließend haben Sie die Möglichkeit, im Brauhaus etwas zu Mittag zu essen. Auf der Weiterreise halten Sie dann auf der Schlossinsel Mirow mit seinem Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert. Der Schlossgarten und die umliegenden Parkanlagen laden zu einem Spaziergang ein. Danach erfolgt die Heimreise.

Programmänderungen aus witterungsbedingten und organisatorischen Gründen vorbehalten!